Das Rote Höhenvieh, dessen Name auf seine markant rotbraune Fellfarbe zurückgeht, ist eine alte Rinderrasse mit landwirtschaftlicher Tradition. Die Rasse war ursprünglich in diversen mitteleuropäischen Gebirgsregionen beheimatet, so auch im Reinhardswald.
Das Rote Höhenvieh wurde vorwiegend als Dreinutzungsrind gehalten. Das bedeutet, dass es zum einen als Milch- und Fleisch-Lieferant, zum anderen als landwirtschaftliches Zugtier genutzt wurde. Die klassische Nutzung und traditionelle Gebirgslokation hat auch die rassetypischen Eigenschaften ausgeprägt. So steht das Rote Höhenvieh vor allem für seine Genügsamkeit, Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, Robustheit, Langlebigkeit und Leichtkalbigkeit.
Fun Fact
Anfang der 1980er Jahre war das Rote Höhenvieh stark gefährdet. Es gab nur noch wenige halbwegs reinrassige Kühe. Der Rasseerhalt konnte nur durch den Fund von Restsperma (Uwe R12) eines reinrassigen Bullen in Hessen gewährleistet werden. Auch heute zählt das Rote Höhenvieh noch zu einer bedrohten Rasse.
Das Rote Höhenvieh ist eine mittelgroße Rinderrasse mit einem kräftig, muskulösem Körperbau. Charakteristisch für die Rasse sind ein durchgängig rotbraunes Fell, helle Hörner mit dunklen Hornspitzen, eine hell bis rosafarbene Kuhnase - auch Flotzmaul genannt, dunkle Klauen, ein tiefhängender Bauch - oder auch Wamme, sowie helle Schwanzspitzen. Die Tiere werden zwischen 130-145 cm groß und wiegen zwischen 550-950 kg.