Eine kleine Rinderherde, eine Wiese, ein Wald und ein Mythos stehen am Anfang unserer Geschichte. Nach fast 200 Jahren wird die Kühbacherwiese im Reinhardswald wieder von Rindern beweidet. Das Beweidungsprojekt fördert nicht nur die Artenvielfalt und unterstützt das Landschaftsbild im Naturpark Reinhardswald, sondern sorgt gleichzeitig für eine biologische und nachhaltige Fleischversorgung.
Rinderherde
Das Rote Höhenvieh ist eine extensive Rasse, die auf mageren Standorten ein idealer Grünlandverwerter ist. Sie gilt als ruhige, genügsame und widerstandsfähige Rinderrasse mit hochwertiger Fleischqualität.
Wald und Wiese
Bei dem 10 ha großen Hutwaldrelikt handelt es sich um einen Bestand aus ca. 230 Jahren alten Eichen. Franz Kühbacher, ehemaliger Leiter der Oberförsterei Veckerhagen (1921 - 1933), ließ Flächen des Hutewaldes roden und das heutige Wiesenareal entstehen. Ein Wanderweg mit Aussichtspunkt führt am Weidezaun entlang.
Mythos
Es war einmal ein Graf namens Reinhard. Ihm gehörte das Land rund um den heutigen Reinhardswald. Der Graf war dem Glücksspiel verfallen und verspielte eines Abends sein gesamtes Hab und Gut. Um seinen Besitz halten zu können, wand Graf Reinhard eine List an. Er erbat eine einzige Ernte einbringen zu dürfen, ehe er das Land abtrete. Als ihm diese Bitte gewährt wurde, ließ er überall Eicheln aussähen. Aus diesen Eicheln soll demnach der Reinhardswald entstanden sein - und die Ernte von Graf Reinhard ist bis heute nicht eingeholt worden.
Für alle Naturinteressierte: Ein Erntezyklus beginnt erst dann, wenn die Saat ausgewachsen ist. Bei Eichen liegt die Schlagreife im normal Fall bei 180-300 Jahren.